Wohnmobiltouren - Bodensee Archive - Bordatlas
5. Januar 2023

Konstanz: Bodenseemetropole am Südufer

Elfter Zwischenstopp der Tour Krönender Abschluss einer rundum Coronakrise befreienden Tour ist in Konstanz. Die größte Stadt am Bodensee beeindruckt mit ihrer tollen Lage am Rheinzufluss und einer gut erhaltenen historischen Altstadt, in der vor allem das prächtige Münster mit seiner gotischen Turmspitze ins Auge sticht. Vom lauten, aber dafür sehr zentral gelegenen Stellplatz aus bummle ich durch verwinkelte Gassen bis zum Hafen und bestaune die Imperia, eine nur leicht bekleidete „Freiheitsstatue“, die begeisterte Hobbyfotografen auf den Plan ruft und in der Stadt für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat. Kein Wunder: Die ironische Handschrift des Bildhauers Peter Lenk ist auch hier unverkennbar. Die letzte Nacht verbringe ich am Camping Klausenhorn, der einem mit seinem herrlichen Strand den Abschied vom schwäbischen Meer nicht leicht macht.
5. Januar 2023

Reichenau: UNESCO-Weltkulturerbe

Zehnter Zwischenstopp der Tour Vorletzte Station ist die seit dem Jahr 2000 als UNESCO-Weltkulturerbe gelistete Insel Reichenau – eine heimelige, vom Untersee umspülte eigene Welt. Ehrwürdige Hüter des 4,5 Kilometer langen und 1,5 Kilometer breiten Eilands sind die drei mittelalterlichen Kirchen, die ursprünglich zum Kloster Reichenau gehörten. Auf Feldern, Rebhängen und in zahlreichen Gärtnereien gedeihen Gemüse, Kräuter und Wein. Erreichbar ist der schwimmende Garten über einen von Pappelreihen gesäumten Damm, der durch das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried vom Festland auf die Insel führt. Ich steuere das Wohnmobil in den Westen immer dem Sonnenuntergang entgegen bis zum herrlich am Wasser gelegenen Camping Sandseele. Der Platz hat alle vier Sterne verdient und begeistert mit einem wunderschönen eigenen Strand, einem tollen Lokal, modernen Sanitärgebäuden und freundlichen Mitarbeitern.
5. Januar 2023

Radolfzell: belebter Wallfahrtsort

Neunter Zwischenstopp der Tour Über die fantastische Straße geht es jetzt um den Überlinger See herum auf die andere Seite ins 24 Kilometer entfernte Radolfzell. Die drittgrößte Stadt am Bodensee begeistert mit einer sehenswerten Altstadt. Unübersehbares Wahrzeichen ist das Münster, das mit dem höchsten Kirchturm am ganzen Bodensee auftrumpft. Wer sich die Mühe macht, ihn zu besteigen, genießt einen tollen Blick auf die weitläufige Seepromenade und das Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Mettnau. Hier befindet sich auch einer der beiden Radolfzeller Stellplätze. Der erst 2019 neu eröffnete Platz ist bestens ausgestattet mit Duschen, WC und WLAN.
5. Januar 2023

Überlingen: duftende Oase am See

Achter Zwischenstopp der Tour Nächster Stopp ist in Überlingen, das mich als Gartenfreundin sofort begeistert. Entweder man folgt hier einfach Nase und Augen – zum Beispiel in den Rosengarten oder dem ausgewiesenen Gartenkulturpfad, der auch an der wunderschön bepflanzten Uferpromenade entlangführt. Sie ist gesäumt von Palmen und blühenden Blumenbeeten, der Kurgarten verzaubert mit exotischen Pflanzen wie Götterbaum, Tulpenbaum und Mammutbaum. Das alles vor der historischen Kulisse der pittoresken Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und dem weithin sichtbaren Münster St. Nikolaus. Skurriler Blickfang und beliebtes Fotomotiv ist der Brunnen Bodenseereiter neben dem Bootsanleger. Das 1999 von Bildhauer Peter Lenk errichtete Kunstwerk hat als Karikatur des in Überlingen lebenden Dichters Martin Walser für Aufsehen gesorgt. Der Stellplatz befindet sich am Stadtrand neben einem Supermarkt. Für eine Stadtbesichtigung erfüllt er seinen Zweck – Urlaubsstimmung kommt aber eher nicht auf an diesem nüchternen Ort.
5. Januar 2023

Uhldingen-Mühlhofen: Pfahlbauten und Kloster

Siebter Zwischenstopp der Tour Kurz hinter Meersburg wartet ein weiterer Höhepunkt der Tour – die als UNESCO-Weltkulturerbe gelisteten Pfahlbauten in Uhldingen. Das archäologische Freilichtmuseum präsentiert Funde und Nachbauten aus der Stein- und Bronzezeit. Nur ein paar Kilometer weiter thront die weithin sichtbare und äußerst beliebte Barockkirche Birnau über dem See. Beide Sehenswürdigkeiten sind gut vom Campingplatz Birnau-Maurach aus erreichbar, der sich unterhalb der Klosteranlage an das Seeufer schmiegt. Nicht die schlechteste Adresse für einen längeren Aufenthalt.
5. Januar 2023

Meersburg: ab ins Mittelalter

Sechster Zwischenstopp der Tour Der romantische Weinort, der nach seiner urigen Burg benannt ist, zählt zu Recht zu den Hauptattraktionen am Bodensee. Ein Rundgang durch die älteste noch bewohnte Burg Deutschlands hinterlässt bleibenden Eindruck. Ein paar Meter geht es über eine Zugbrücke durch das schwere Eingangstor und schon landet man wie mit einer Zeitmaschine im Mittelalter. Spätestens beim Anblick der umfang-reichen Sammlung von Waffen und Ritterrüstungen und der Folterkammer mit dem tiefen Burgverlies, bin ich aber doch sehr froh, dass ich am anderen Ende des Rundgangs wieder im 21. Jahrhundert auftauche. Hoffnung macht das Burg-Café, das mit einer herrlichen Aussichtsterrasse alle gruseligen Bestrafungsmethoden des Mittelalters vergessen lässt. Den atemberaubenden Seeblick wird auch die berühmte deutsche Dichterin Annette von Droste-Hülshoff genossen haben, als sie sich hier in ihren letzten Jahren aufhielt und auch starb. Direkt nebenan geht es in das Neue Schloss, eine rosa Perle barocker Architektur. Auch hier erwartet die Besucher auf der Schlossterrasse ein herrlicher Panoramablick über den See bis zu den Gipfeln der schweizerischen Alpenkette. Nach so viel Himmel zieht es mich ans Wasser. Der Weg führt durch schöne alte Gassen, vorbei an schmucken Fachwerkhäusern und am Staatsweingut über zahl-reiche Stiegen hinunter in die Unterstadt –und da direkt an die pittoreske Seepromenade mit ihren einladenden Restaurants und gemütlichen Straßen-Cafés. Auf mobile Reisende warten in Meersburg gleich drei Stellplätze. Sie liegen zwar nicht sonderlich idyllisch am oberen Stadtrand und in der Nähe von befahrenen Straßen, aber sie sind preiswert, funktional und relativ gut erreichbar.
5. Januar 2023

Stetten: mit Storchen-Open-Air-Kino

Fünfter Zwischenstopp der Tour Stetten liegt auf dem Weg nach Meersburg aussichtsreich auf einem Hügel und besticht mit einem schön angelegten Stellplatz neben einer Obstplantage. Er gehört zum Gasthaus zur Alten Brennerei und wie der Name richtig vermuten lässt, wird hier schon seit 100 Jahren die hohe Kunst der Obstveredelung zelebriert. Noch heute verwandeln sich hier Birnen, Äpfel und Kirschen direkt vom Baum zur Obstmaische. Wie gut, dass der Weg ins Bett nach einer Verkostung nicht weit ist. Wer dann vom Wohnmobil in Storchenaugen blickt, hat übrigens nicht zu viel Schnaps erwischt – die ziehen in Stetten tatsächlich ihre Kinder groß. Ich entscheide mich gegen den Schnaps und stattdessen für ein Abendessen in Meersburg, mit dem Rad einen Katzensprung entfernt und zumindest auf dem Hinweg geht es immer nur bergab, durch die Weinberge der Abendsonne entgegen.
5. Januar 2023

Hagnau: auf der Jagd nach geräucherten Felchen

Vierter Zwischenstopp der Tour Auf dem Weg zum nächsten Tour-Höhe-punkt in Meersburg, lege ich einen Stopp am Campingplatz Alpenblick in Hagnau ein. Die Lage auf der Sonnenseite des Sees und am Ortsrand des hübschen Winzer- und Fischerdorfs Hagnau ist perfekt – genauso wie die Serviceeinrichtungen, das Restaurant und der Strand des sehr gepflegten Vier-Sterne-Platzes. Allerdings ist er hoffnungslos ausgebucht, ohne Reservierung ist hier nichts zu machen. Ich versuche mein Glück also auf dem nächstgelegenen Stellplatz in Stetten – allerdings nicht, ohne mich vorher an der Seestraße mit Felchen einzudecken, einem für die Region typischen Bodensee-fisch, der auch geräuchert hervorragend schmeckt und den die fünf örtlichen Fischer hier mit ihren typischen flachen Fischerbooten einfangen.
5. Januar 2023

Friedrichshafen: hoch hinaus mit dem Zeppelin

Dritter Zwischenstopp der Tour Nächste Etappe auf dem Weg Richtung Konstanz ist die Zeppelinstadt Friedrichshafen. Der Stellplatz an der Jugendherberge ist nicht zu empfehlen. Er liegt an einer lauten, viel befahrenen Hauptstraße und bietet zu wenig Service für zu viel Geld. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen und die Höhepunkte der Stadt auskosten: Dazu gehört auf jeden Fall ein Spaziergang an der Uferpromenade, die zu den längsten und schönsten am Bodensee gehört und mit ihren ausgedehnten Hafenanlagen und zahlreichen Straßencafés maritimes Urlaubsflair vermittelt. Wahrzeichen der Stadt ist die barocke Schlosskirche mit den beiden 55 Meter hohen Kuppeltürmen aus Rorschacher Sandstein, die sich übrigens auch sehr gut von oben bewundern lässt – zum Beispiel vom 22 Meter hohen Aussichtsturm an der Hafenmole. Wer noch höher hinaus will, lässt sich mit dem Zeppelin in den weiten Himmel tragen und genießt von oben den einmaligen Panoramablick über die Obstgärten im Hinterland, den blau schimmernden See und die verschneiten Schweizer Berge auf der gegenüberliegenden Seite. Die hier allgegenwärtigen Luftschiffe sind übrigens nach dem in Konstanz geborenen Graf Ferdinand von Zeppelin benannt und können auch am Boden bewundert werden im Zeppelin-Museum. Es beherbergt die weltgrößte Sammlung zu Geschichte und Technik der Luftschifffahrt und unter anderem auch eine begehbare originalgetreue Rekonstruktion eines Teils der legendären „Hindenburg“ (www.zeppelin-museum.de).